8 Millionen für die nächsten 50 Jahre
Mit dem Ersatz des 60-Kilovolt-Kabels aus den 60er Jahren zwischen den Unterwerken Sommerau und Titt leistet die IBC einen weiteren wichtigen Beitrag für die Instandhaltung der Churer Stromnetzinfrastruktur. Dank weitsichtiger Planung können wertvolle Synergien genutzt und beste Voraussetzungen für heutige und zukünftige Bedürfnisse der Stadt Chur geschaffen werden.
Die Stromversorgung der Stadt Chur basiert auf einem ringförmig aufgebauten Stromnetz mit vier Unterwerken (UW). Über diesen Stadtring wird Strom aus dem überregionalen Netz bezogen und in die ganze Stadt verteilt. Die Hauptverbindung zwischen den Unterwerken besteht aus einer 60-Kilovolt-(kV)Leitung, die in den 60er Jahren teilweise als Öldruckleitung erstellt wurde. Die Technik der ölisolierten Leitungen ist veraltet und wird den zukünftigen Anforderungen nicht genügen. Zudem sind allfällige Kabelschäden nur kostenintensiv zu beheben, da das notwendige Reparaturmaterial einzeln angefertigt werden muss.
Die IBC wechselte im letzten Jahr in einer ersten Etappe die 60-kV-Leitung zwischen UW Sommerau und UW Sand aus. 2016 folgte der Start der zweiten Etappe: der Kabelersatz entlang der Ringstrasse zwischen UW Sommerau und UW Titt. Diese Investitionen steigern die Übertragungskapazität im Stadtring auf mehr als das Doppelte und erhöhen die Versorgungssicherheit deutlich – dank der ersten Etappe auch für das am Stadtring angehängte Schanfigg und für den Netzverbund Mittelbünden. Mit diesen Arbeiten schafft die IBC ausserdem die notwendigen Voraussetzungen für die Verschiebung des UW Untertors, das heute ungünstig inmitten eines Gebiets, das für ein Bauvorhaben vorgesehen ist, nämlich auf dem Areal Alter Forstwerkhof, liegt. Ende November 2016 wird das neue 60-kV-Kabel an das Hochspannungsnetz Ring Mittelbünden aufgeschaltet. Es wird der Churer Bevölkerung in den nächsten 50 Jahren wertvolle Dienste leisten.
Grossprojekt mit Synergieeffekt
Im Rahmen des gleichen Projektes ersetzt die IBC auch alte 10-kV-Kabel, da diese im gleichen Trassee wie die 60-kV-Leitung verlaufen. So wird auch die Übertragungskapazität des 10-kV-Netzes verstärkt und für die Zukunft werden mehr Möglichkeiten für Lastverschiebungen geschaffen. Auch an den Niederspannungsleitungen wird gearbeitet: Neue Kabel stellen eine höhere Übertragungskapazität sicher und neue Verteilkabinen sorgen für eine Entflechtung der Stromversorgung der einzelnen Liegenschaften. Mit neuen Rohrkapazitäten und Verteilkabinen auf Höhe Sportplatz leistet die IBC bereits heute wertvolle Vorarbeit für zukünftige Überbauungen. Die IBC nutzt weitere Synergien, indem sie die Rohranlage und die Kandelaber-Fundamente für die geplante LED-Beleuchtung entlang der Ringstrasse bereits im Zuge des 60-kV-Projektes realisiert. Das gesamte Bauvorhaben wurde in Zusammenarbeit mit den Tiefbaudiensten der Stadt Chur aufgegleist, die in der Ringstrasse zeitgleich Strassenabschnitte saniert und teilweise den Trottoirbelag erneuert. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der IBC und der Stadt Chur können die Arbeiten an der Grossbaustelle Ringstrasse in Rekordtempo durchgeführt werden.
Was sind aus IBC-Sicht die grössten Herausforderungen bei diesem Grossprojekt?
Bei der Planung war sicherlich die Linienführung der neuen Rohranlage für die neue 60-kV-Leitung eine grosse Herausforderung. Wir mussten einen möglichst kurzen Weg zwischen den Unterwerken Sommerau und Titt finden, der ausschliesslich auf städtischem Boden liegt und der effiziente Kreuzungen und Verbindungen mit bestehenden Trassees ermöglicht. Gleichzeitig sollten Fussgänger/-innen und Verkehr möglichst wenig tangiert werden. Bei der Umsetzung vor Ort stossen wir immer wieder auf Herausforderungen. Zum Beispiel muss an Stellen, bei denen Wasser-, Gas- und Stromleitungen durchführen, mit besonderer Vorsicht gearbeitet werden. Das kostet wertvolle Zeit, was besonders an stark befahrenen Verkehrspunkten, wie beim Kreisel Pulvermühle/Ringstrasse, problematisch wird.
Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend?
Für das gesamte Projekt ist die gute und enge Zusammenarbeit mit den Tiefbaudiensten der Stadt Chur und den involvierten Baufirmen erfolgsentscheidend. Die IBC leistet einen wichtigen Beitrag, indem sie ihre Arbeiten und die der beauftragten Spezialistinnen und Spezialisten minutiös plant und hohen Wert auf die Termin- und Kosteneinhaltung legt.
Was hat dir persönlich bei der Arbeit an diesem Projekt am besten gefallen?
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich seitens IBC die Leitung für dieses grosse Projekt übernehmen konnte. Es ist spannend, Mitarbeitende zu führen und Lösungen zu finden, wenn Terminverzögerungen drohen. Am besten gefällt mir natürlich, wenn am Schluss alles nach Plan läuft und wir gemeinsam als IBC einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Gesamtprojektes leisten.
Was ist an der 60-kV-Leitung als nächstes geplant?
Sobald die neue 60-kV-Leitung aufgeschaltet ist und als Verbindung zwischen den Unterwerken Sommerau und Titt ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit von Chur bzw. Mittelbünden leistet, kümmern wir uns um den Rückbau der alten Leitung.